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- Geschrieben von: Gabriela Wejat-Zaretzke
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Nächstes Treffen am Montag 02.12.2024 um 19 Uhr in Gleis11.
Nächstes Café Sperrsitz am Mittwoch 20.11.2024 um 14.45 Uhr in Gleis 11.
Nächste LiteraTour am Dienstag den 3.12.24 um 15.30 Uhr im Rudi-Adams-Haus.
Die Musikgruppe YMMY findet in den Ferien nicht statt
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J.D.K., 51 Jahre, männlich, deutsch
Mein lieber Freund,
„Er ist ein Rassist!“ höre ich dich sagen. Erregt bist Du, fuchtelst mit den Händen, den Kopf rot vor Aufregung. Und insgeheim gebe ich Dir Recht. Dieser Mann, nennen wir ihn Bernd, in seinem grauen Anzug und dem teuren Haarschnitt, der über die Überlegenheit des weißen Mannes schwadroniert, ist ein überzeugter Anhänger der These von den verschiedenen Menschenrassen. Ich werde ihm keinen Rassismus vorwerfen. Ich glaube eben nicht an die These von den verschiedenen Rassen unter den Menschen. Schwarz, Weiß, Rot, Braun, Gelb, Oliv. Alles Eins. Der gleiche Genpool aus einem einzigen Ursprung. Das, was dieser Bernd von sich gibt, sein Hetzen, seine Aufrufe zur Gewalt, sind nichts anderes als ein Verbrechen an der Menschlichkeit. Er will sich selbst überhöhen als Besonders empfinden, den Wert seines Daseins steigern in dem er ihn anderen abspricht.
Er ist ein Kleingeist, selbst wenn er von Großem träumt, ein Feind von Vielfalt und Farbigkeit, ein Anhänger des Stechschritts, kein Freund des Straßentanzes. Und er ist gefährlich, denn es gibt immer mehr Menschen, die denken wie er und sich zusammenschließen, um „die Anderen“ zu bekämpfen. Sie verletzen, mit Worten und Fäusten und ihre Brutalität wächst. Ihr Denken ist tödlich für aufgeklärte Menschen, ihre größte Waffe ist der Hass.
Sich ihnen entgegenzustellen ist unabdingbar für Menschen, die sich der Freiheit und dem Menschsein verpflichtet fühlen. Diese Personen, dieser Bernd, sind Hasser, die sich unter der Fahne des „besser als Andere“ versammeln und sich dabei vom Kern der Rasse Mensch weit entfernt haben. Dieser Kern ist Empathie, Güte, Liebe. Wir sind Gleiche unter Gleichen
Dein Freund
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Liebe Mama,
ich schreibe dir nachdem ich 6 Jahren in Deutschland war.
Before dass ich dir erzähle wie es mir geht und wie das hier ist. Möchte dir sagen dass ich dich liebe und vermisse Sehr.
Hier in Deutschland Mama gibt’s so wie andere länder dumme Leute und gute Leute. Ich bin hier schon seit ende 2014 so wie du schon weißt. Ich bin dir ehrlich wenn ich sage, es ist nicht einfach hier zu kommen und den Weg zu finden oder in welche Richtung man gehen möchte. Aber, es gab auch Leute die mein Weg erleichtet haben.ich fange die ganz am Anfang dir zu erzählen wie ist es hier gewesen.
Nach dem ich mein Asyl beantragt habe, kamm ich in verschiedenen Asylunternehmen bis dass ich in eine Asylheim gekommen bin, wo ich in einem zimmer mit 5 damals unbekannte leute. Obwohl die Religionsunterschied war ich rein genohmmen ob ich eine von die Familie wäre und den Angst und unsicherheit die ich hatte, sind einfach langsam verschwunden.
Die Erste Erfahrung die ich mit Leute aus Deutschland gehabt hatte, war als wir ein freund kennengelernt haben der uns dann jede woche nach dem Deutschunterricht besucht hat. Diesen Freund hatte uns seine Familie vorgestellt. Eine vollliebe Frau und ein SEHR süße mädchen. Dannach würde ich von dennen zum weinachtsfeier eingeladen wo ich dankbar war. Weil ich gedacht habe dass ich meine erste Weinachten allein verbringen Werde.
Jetzt wo ich dir die schöne Erlebnise die ich gehabt habe erzehlt komme ich zu solche inzidensen die ich oder freunde von mir erläbt haben.
Es war ein tag wo ich mit eine Freundin aus Polen in einem Eiskaffee gewesen bin. Da unsere Tisch die einziege war wo man draußen sitzen könnte. Und unsere tisch zu Groß war kamm eine ältere Ehrpaar zu uns und haben uns gefragt ob sie bei uns sitzen Könnten. Die haben sich gefreut weil wir so gute laune hatten und sind in unsere unterhaltung rein gekommen. Fur uns war das vollkommen in ordnung. es war schön bis dass der moment kamm wo sie die freundin von mir nach ihre nationalität gefragt haben. Für dennen war es schön dass sie aus Polen kamm. Dann hat mir die Frau die frage gestellt ob ich aus Deutschland komme ich habe geleschelt und gesagt „nö Ich Komme aus Syrien“ dann war es ein unangenehme moment wo nicht nur die Frau sondern auch Ihre mann Still waren und keine wort mehr gesagt haben. Nach 2 minten bin ich mit meine Freundin weg gegangen.
Eine andere Fall der ich dir erzählen konnte ist ein bischen anders weil dort nicht ich der betrofener war oder besser zu sagen nicht den direkte betrofener war. Ich saß mit einer meine beste Freund im zug und plötzlich ist ein mann aus gestiegen unesere Zugfenster geknopft und meiner Freund der Mittelfinger gezeigt. Ohne ihn kennengelernt zu haben.
Manche sachen passieren auch Mama. natürlich häatte ich gerne dass solsche sachen nicht passieren und dass die leute sich den chance geben erst uns kennen zu lernen und nicht einfach uns zu urteilen so wie die manche sendungen im TV uns zeigt oder einfach generalisieren weil sie eine schlechte Erfahrung mit Syrer oder sogar Migranten gehabt haben. In meinen fall versuche ich nicht zu generalisieren und so wie ich von dir und Papa gelernt habe gucke ich an die Halbvolle Wasser Glass und nicht an die halb leere.
Ich habe dich sehr lieb mama und wunche mir dich und Papa bald zu sehen.
Bis ganz bald
Dein Georgy
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C.W., 71 Jahre, weiß, Deutsch
Liebe Mama,
Du hast mich gelehrt, es gäbe sie nicht, die Katholiken, die Evangelischen, Muslime, Juden oder dieBuddhisten, die aufgrund ihrer Religion Andersgläubige verachten, verfolgen und vernichten wollen. Auch wenn es immer wieder heißt, „Sie streben nach der Weltherrschaft!“
Du hast mich gelehrt, es gäbe sie nicht die „roten, gelben oder schwarzen Ethnien“, denen irgendwelche Eigenschaften, Bosheiten oder Fähigkeiten zugeschrieben werden á la „Ein „Indianer“ kennt keinen Schmerz!“ oder das Unsägliche „Der Schwarze schnackselt gerne!"
Es gäbe sie nicht, die Völker, die sich über andere erheben, sie erniedrigen, vertreiben und zum Freiwild machen wollen. Wie schon mal „am deutschen Wesen die Welt genesen sollte!“
Deine Erfahrungen, von denen Du mir immer wieder berichtet hast, bestätigen das und ich habe Dein Credo zu meinem gemacht. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es die einzelnen Menschen sind, die Hass und Hetze verbreiten und die die Verbrechen begehen. Jedes Nation, jede Religion, jede Ethnie hat in ihren Reihen gute und schlechte Menschen, tolerante und ignorante, dumme und schlaue genauso wie zugewandt empathische, wie egoistisch kaltherzige.
Deshalb hast Du mich auch gelehrt, es gäbe keine kollektive Schuld. Schlimme Taten seien immer die Schuld der Einzelnen, auch wenn sie sich zu Gruppen, Parteien oder Sekten zusammenschließen.
Doch ich frage mich, ob Du damit Recht hast. Angesichts von Bildern aus Amerika, die zeigen, wie Schwarze systematisch gehetzt und gejagt werden, angesichts Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung von Uiguren in China, was einem Genozid gleichkommt. Und auch angesichts der Vorkommnisse in Deutschlands Gegenwart stelle ich mir die Frage der Verantwortung und Mitschuld.
Amerika ist weit weg und hat eine lange Tradition der rassistischen Übergriffe, die von einem meiner Meinung nach zutiefst rassistischen Präsidenten, wenn nicht befeuert, so zumindest nicht scharf verurteilt wurden.
China ist noch weiter weg, und die systematische Verfolgung wird von der chinesischen Staatsführung angeordnet und umgesetzt.
Die Beispiele nur ließen sich beliebig erweitern und die Welt schaut hilflos zu. Gibt es sie also doch die kollektive Schuld, die Schuld der Weltgemeinschaft? Eine Gemeinschaft, die kein Mittel findet Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu stoppen, obwohl diese, doch einen, im internationalen Strafrecht definierten, Straftatbestand darstellen? Und was ist dann mein Anteil an dieser kollektiven Schuld?
Es zerreißt mir das Herz, wenn ich die Bilder aus der USA sehe oder die Berichte aus China lese, doch so wirklich weiß ich nicht, was ich ausrichten könnte gegen Staatsmacht und Meinungsmache in einem weit entfernten Land.
Natürlich, wenn die Frage im Freundeskreis aufkommt, ob die Handlungsweisen zu verurteilen sind, beziehe ich Position, Doch reicht das? Bin ich dennoch mit verantwortlich oder trage ich eine Mitschuld? Ich habe keine Antwort auf diese Fragen außer vielleicht, „Ich habe mein Bestes gegeben.“ Doch ist das genug? Wandelt sich dann kollektive Schuld wieder in persönliche? Ich habe ein schlechtes Gewissen aber keine Antwort.
Da ist mir Deutschland lieber. Hier bin ich geboren, hier bin ich zu Hause. Hier gilt unser Grundgesetz „Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. ….. Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden………“
Unsere Regierung verfolgt keine Menschen, im Gegenteil, sie ruft zu Besonnenheit auf!
Und doch gibt es sie, die Übergriffe gegen bekennende Gläubige, gegen Menschen anderer Hautfarbe als der meinen, gegen Flüchtlinge, die nichts wollen als unseren Schutz. Es gibt sie, die Attentate gegen Menschen, die sich engagieren und offen Stellung beziehen gegen Hass, Hetze und Niedertracht, gegen Gewalt, Gewaltverherrlichung und neue Allmachtsphantasien.
Es gibt sie auch in meinem Land, die Menschen, die Fremdsein - mit Fremdherrschaft gleichsetzen und Anderes zu glauben mit Bedrohung. Es gibt sie, die Gewalt nicht nur verherrlichen sondern einsetzen, die nicht davor zurückschrecken Menschen ihre Existenzberechtigung abzusprechen und Mord als Mittel zur Durchsetzung ihrer völkischen Ziele zu legitimieren.
Mir ist dieses Denken fremd, das Handeln halte ich für ein Verbrechen. Ich habe noch nie rassistische oder fremdenfeindliche Witze gemacht und bemühe mich redlich jeden Menschen nach dem zu beurteilen, was er ist, was er tut und wie er mir begegnet. Doch ich erinnere mich an die Begegnung mit einem sympathischen Menschen, mit dem ich mich gut unterhalten habe und von dem ich später erfahren habe, dass er offensiv rechtes Gedankengut unter die Leute bringt. Ich habe es nicht wahrgenommen oder habe ich vielleicht nur weggehört?
Darf ich diesen Menschen noch als sympathisch bezeichnen? Und was ist mit der Begegnung mit dem Busfahrer, der dumme Witze über Flüchtlinge macht und dem ich nicht widersprochen habe. Noch heute habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich nur den Mund verzogen habe als die anderen gelacht haben. War es Feigheit, war es Gleichgültigkeit? Was hat mich schweigen lassen?
Und schon stellt sich mir wieder die Frage von Mitverantwortung und Mitschuld.
Wie war das damals, als Du jung warst und die Nazis erst ihre Parolen grölten und dann ihre krude Weltanschauung zur Maxime erhoben, staatliches Handeln an ihr ausrichteten und Menschen auf grausame Weise töteten? Du warst immer eine mutige Frau. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du in den Anfängen aus Angst geschwiegen hast. Kann es sein, dass Du die Parolen, Hetzkampagnen und Schmierereien nicht ernst genommen hast? Dass Du gedacht hast, es geht vorbei. Das sind Hirngespinste eines fehlgeleiteten Spinners? Kann es sein, dass es dann irgendwann mit Gefahr für Leib und Leben verbunden war, aufzustehen und Widerworte zu geben? Kann es sein, dass ihr deshalb im Verborgenen und heimlich getan habt, was Euch möglich war, um Menschen vor Schaden zu bewahren?
Du kannst mir nicht mehr antworten und doch! Würdest Du heute, mit dem Wissen von damals noch guten Gewissens schweigen können? Würdest Du widersprechen, wenn, als harmlose dumme Sprüche getarnt, wieder fremdenfeindliche Sprüche zu hören wären?
Was wäre damals richtig gewesen und was ist es heute? Macht mich mein Nichthandeln schuldig? Was also ist meine Verantwortung heute, hier und jetzt! Ich erwarte keine Absolution von Dir, doch was erwartest Du von mir?
Und während ich das schreibe glaube ich Deine Antwort zu hören.
Ich höre Dich sagen:
„Ich erwarte nicht, dass Du Dich in Gefahr begibst. Ich erwarte nicht, dass Du versuchst die Welt zu verändern. Aber ich erwarte, dass Du nicht schweigst, dass du offen oder verdeckt zur Schau getragenem Rassismus in Deinem Umfeld entschieden entgegentrittst, dass Du Dich jeglicher Art von Diskriminierung vehement verweigerst. Ich erwarte, dass Du wach und aufmerksam bleibst, damit es eben nicht eines Tages zu spät oder zu gefährlich ist offen „Nein“ zu sagen. Ein Gedicht von Kurt Tucholsky, alias Theobald Tiger, trägt den Titel „Deutschland Erwache“
„Wir sehen. Wir hören. Wir fühlen den kommenden Krach.
Und wenn Deutschland schläft –:Wir sind wach!“
Lass nicht zu, dass der Schlaf der Gerechten zu einem der Ungerechten wird!“
Ja Mama, ich glaube, ich weiß jetzt, was du von mit erwartest. Deshalb, mach mich stark, dass ich wach bleiben kann.
In tiefer Liebe
Deine Tochter
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