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J.D.K., 51 Jahre, männlich, deutsch

Mein lieber Freund,

„Er ist ein Rassist!“ höre ich dich sagen. Erregt bist Du, fuchtelst  mit den Händen, den Kopf rot vor Aufregung. Und insgeheim gebe ich Dir Recht. Dieser Mann, nennen wir ihn Bernd, in seinem grauen Anzug und dem teuren Haarschnitt, der über die Überlegenheit des weißen Mannes schwadroniert, ist ein überzeugter Anhänger der These von den verschiedenen Menschenrassen. Ich werde ihm keinen Rassismus vorwerfen. Ich glaube eben nicht an die These von den verschiedenen Rassen unter den Menschen. Schwarz, Weiß, Rot, Braun, Gelb, Oliv. Alles Eins. Der gleiche Genpool aus einem einzigen Ursprung. Das, was dieser Bernd von sich gibt, sein Hetzen, seine Aufrufe zur Gewalt, sind nichts anderes als ein Verbrechen an der Menschlichkeit. Er will sich selbst überhöhen als Besonders empfinden, den Wert seines Daseins steigern  in dem er ihn anderen abspricht.

Er ist ein Kleingeist, selbst wenn er von Großem träumt, ein Feind von Vielfalt und Farbigkeit, ein Anhänger des Stechschritts, kein Freund des Straßentanzes. Und er ist gefährlich, denn es gibt immer mehr Menschen, die denken wie er und sich zusammenschließen, um „die Anderen“ zu bekämpfen. Sie verletzen, mit Worten und Fäusten und ihre Brutalität wächst. Ihr Denken ist tödlich für aufgeklärte Menschen, ihre größte Waffe ist der Hass.

Sich ihnen entgegenzustellen ist unabdingbar für Menschen, die sich der Freiheit und dem Menschsein verpflichtet fühlen. Diese Personen, dieser Bernd, sind Hasser, die sich unter der Fahne des „besser als Andere“ versammeln und sich dabei vom Kern der Rasse Mensch weit entfernt haben. Dieser Kern ist Empathie, Güte, Liebe. Wir sind Gleiche unter Gleichen

Dein Freund